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Rheinische Post: Ratlos im Kosovo

Archivmeldung vom 19.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Wahlen im Kosovo haben das Gebilde im Südosten Europas keinen Schritt weitergebracht. Zwischen Hass und Verzweiflung, Korruption und Enttäuschung zeigte die Mehrheit der Wahlberechtigten den Wahlurnen die kalte Schulter. Die Minderheit der Abstimmenden entschied sich zwar dafür, den früheren UCK-Untergrundkämpfer Hashim Thaci mehr Stimmen zu geben, aber auch nicht so viele, wie zu einer klaren Willensbekundung nötig gewesen wäre.

Das Ergebnis ist somit Ausdruck einer verfahrenen Situation achteinhalb Jahre nach den Nato-Bomben auf Belgrad. De facto ist die serbische Provinz längst von Serbien getrennt, ist auch innerhalb des Kosovo die serbische Minderheit von der albanischen Mehrheit abgeteilt. Russland aber will Unabhängigkeitsbestrebungen im eigenen Land keine Ermutigungssignale senden. Deshalb stärkt es Serbien in seiner Ablehnung jeden Kompromisses, der der Realität das Recht folgen ließe. Die Hoffnung auf eine von Serben wie Albanern akzeptierte "überwachte Souveränität" schwindet von Tag zu Tag, macht die einseitige Unabhängigkeit wahrscheinlicher und die Gefahr offensichtlicher: Kosovo ist trotz Milliarden teurer Militäreinsätze das Pulverfass Europas.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post


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