WAZ: Sparkurs zwingt zur Slalomfahrt
Archivmeldung vom 06.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf die Rutschpartie folgt die Slalomfahrt: Auch Autofahrer freuen sich natürlich übers Tauwetter. Die Folgen der Frostschäden allerdings werden nun wieder zum großen Ärgernis: Die Straßen sind übersät mit Schlaglöchern. Ähnlich wie im vergangenen Winter. Viele Krater sind vermutlich notdürftig ausgebesserte Überbleibsel.
Warum müssen wir das eigentlich jedes Jahr erleben?
Weil Straßenreparatur eine Flickschusterei geworden ist, bei der Städte und Gemeinden sich im Kreis drehen. Das Loch wird mit Kaltasphalt notdürftig gestopft. Billig und schnell. Eine Plombe, nicht mehr. Und die reißt bei entsprechender Belastung ruckzuck wieder auf. Und wird wieder gestopft. Kein Geld da, verteidigen sich die Verantwortlichen. Doch diese Kosmetik ist auf Dauer teurer als eine vernünftige Sanierung.
Immerhin: Mit steigenden Temperaturen lassen sich Parkbuchten wenigstens wieder ansteuern, die seit Wochen unter Schneemassen begraben liegen. In der Essener Innenstadt kreisten täglich Tausende herum, die nicht mehr wussten, wo sie ihre Autos abstellen sollten. Der Stadt, im bisherigen Winter hilflos, war auch das egal. Sie ließ hier und da sogar Strafzettel verteilen. Fehlendes Fingerspitzengefühl kann man übrigens nicht mit Kälte entschuldigen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung