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WAZ: Lehrer als Prügelknaben

Archivmeldung vom 22.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Zeiten, da Lehrer als Respektspersonen hohes Ansehen in der Gesellschaft genossen, sind vorbei. Heute sind sie vor allem eines: Die bevorzugten Prügelknaben der Nation. Dabei sind die Anforderungen an die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer in den letzten Jahren ständig gestiegen. Die Schule ist längst zum Reparaturbetrieb einer Gesellschaft geworden, der traditionelle Werte wie Respekt oder Pflichtbewusstsein immer mehr abhanden kommen.

Läuft mal wieder etwas falsch, ist im Zweifel die Schule Schuld - und damit die Lehrer. Wie bequem. Und wie banal. Wer der zweifellos vorhandenen Bildungsmisere in Deutschland mit der simplen Formel begegnet, den Lehrern gehe es einfach zu gut, hat das Thema verfehlt. Richtig ist vielmehr, dass es in der Lehrerschaft eklatante Einkommensunterschiede gibt, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Warum verdient eine Lehrerin an der Grundschule, wo schließlich die Basis für eine erfolgreiche Bildungskarriere jedes Kindes gelegt wird, in der Regel deutlich weniger als die Kollegin in der Oberstufe der weiterführenden Schule? Und warum ist der angestellte Lehrer finanziell zum Teil erheblich schlechter gestellt als der verbeamtete in der Parallelklasse? Hier muss gelten: gleiches Gehalt für gleiche Arbeit.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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