Lausitzer Rundschau: SPD-Parteirat stützt Kurt Beck
Archivmeldung vom 04.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn dem Comic "Spion & Spion" weiß der eine, schwarze, Spion immer schon, was der andere, der weiße, plant und kontert dessen Angriff. Leider ist genau darüber aber der weiße Spion informiert und kontert den Konter.
Nach dieser Logik muss die Enthüllung des "Spiegel", es gebe eine geheime Absprache in der SPD-Führung, Kurt Beck als Kanzlerkandidaten zu verhindern, von Beck selbst oder seinen Anhängern lanciert worden sein. Denn die absehbare Folge war, wie gestern geschehen, dass sich alle hinter ihren Vorsitzenden stellten. Oder stellen mussten. Sehr eindrucksvoll auch der Parteirat, das höchste Gremium zwischen den Parteitagen. Denn es gibt derzeit keine Alternative zu Beck. Eine Fortsetzung der Personaldebatte wäre politische Selbstverstümmelung gewesen. Beck hat seinen schweren Fehler also einstweilen überstanden. Wenn er das auch von seiner Grippe sagen kann, dann allerdings wird er nacharbeiten müssen. Momentan ist er ungefähr da, wo er vor dem Hamburger Parteitag im Oktober 2007 war. Ein Vorsitzender, dem längst nicht alle in den eigenen Reihen eine Kanzlerschaft und entsprechende Führungsqualitäten zutrauen. In der Wählerschaft noch weniger. Dazu eine Partei, in der sich das Spitzenpersonal gegenseitig nicht traut. Beck selbst hat sich und seine SPD mit seiner chaotischen Strategie zurückgeworfen. Um ein halbes Jahr. Mindestens.
Quelle: Lausitzer Rundschau