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WAZ: Lebensnaher Ober-Bischof

Archivmeldung vom 18.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Immer weniger Männer sind bereit, ein Leben lang auf Liebe - und Lust - zu verzichten und sich vollkommen Gott und der Gemeinde hinzugeben. Katholischen Priestern, die es schaffen, in vollkommener Askese gegenüber dem weiblichen Geschlecht zu leben, gilt unser Respekt - wenn sie ihren Vorsätzen wirklich treu bleiben.

Doch wer kennt nicht katholische Pfarrer in der eigenen oder der Nachbargemeinde, die klammheimlich eine Freundin haben - ohne den Segen ihrer Kirche? Oder junge Kapläne, die ihren Dienst quittieren, weil sie sich verliebt haben. Und wer hat nicht schon von Frauen gehört, die Kinder von katholischen Geistlichen bekommen haben?

Der Zölibat ist seit dem Jahr 1139 Bedingung für die römisch-katholische Priesterweihe und somit ein extrem alter Zopf. Wenn ihn der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz abschneiden will, könnte er damit auch die Nachwuchssorgen der Katholischen Kirche in den Griff bekommen. Allerdings wird Robert Zol-litsch mit seinem Vorstoß zur Lockerung des Zölibats beim als konservativ geltenden Papst Benedikt XVI. auf Granit beißen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Martin Tochtrop)


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