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WAZ: Harter Kampf

Archivmeldung vom 09.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bröselstein-Skandal ist nichts für schwache Nerven. Vor allem jetzt, da es ans Eingemachte geht: ans Geld. Bei Steinfraß-Opfern und Firmenbossen liegen die Nerven blank. Deshalb die Achterbahnfahrt der letzten 48 Stunden. Erst die Charme- und Kulanz-Offensive von Xella: die warmen Worte für Betroffene, Verjährung sei kein Thema, die Veröffentlichung der Bröselstein-Zonen, das Sorgentelefon, die Hilfsangebote.

Am Morgen danach: die Kehrtwende vor dem Landgericht - kein Zugeständnis an den Kläger, alles wird abgestritten. Wieder ein paar Stunden später: erneut die weiche Welle - alles nicht so gemeint, Milde. Zuckerbrot und Peitsche wechseln auch hinter den Kulissen. Da tobt ein erbitterter Kampf. Haniel zahlt alle Bröselstein-Kosten. Der Konzern will möglichst wenig bluten. Also taucht Haniel ab. Im öffentlichen Ring steht Xella. Die Firma hat keine Bröselsteine produziert, sie muss den Skandal verwalten. Das schadet dem Ansehen - und das wiederum dem Geschäft. Jede Opfer-Entschädigung, die Haniel belastet, hilft Xella. Unter diesen Vorzeichen steht fest: Steinfraß-Opfer werden einen langen Atem brauchen, ihre Ansprüche zu sichern.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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