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WAZ: Kritik an FDP-Chef Westerwelle - Rückzug keine Lösung

Archivmeldung vom 26.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Guido Westerwelle soll also ein Opfer bringen, um den übellaunigen Gott der Umfragen zu besänftigen. Er soll den Parteivorsitz in andere Hände legen. Und sich als Außenminister um die Rettung der Welt kümmern. Wenn es nur so einfach wäre. Die vom weithin unbekannten Saar-Generalsekretär der FDP stammende Forderung nach Machtteilung im Führerhaus der Liberalen ist nur ein Zeichen von Ratlosigkeit und Verwirrung.

Genauso wie die Dankbarkeit und Treue derjenigen, die den akut unter Atemnot leidenden Expeditionsleiter Westerwelle nicht von jenem Berg schubsen wollen, auf die er die Liberalen im Herbst 2009 geführt hat. Gewiss, der Rücktritt eines Parteichefs in prekärer Lage kann im besten Fall kurz neue Kräfte freisetzen. Die Lösung grundlegender Probleme ist er nie. Westerwelle ist nicht allein verantwortlich dafür, dass die FDP gerade ihr politisches Existenzminimum verspielt. Die törichte Verengung auf das Dogma der Möchtegern-Steuersenker-Partei hat bei den Liberalen viele Väter und Mütter. Sie sollten sich bekennen. Und programmatisch gegensteuern. Der Sturz des Vorsitzenden erledigt sich von selbst - wenn im Frühjahr die Landtagswahlen für die FDP böse ausgehen sollten.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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