WAZ: Alarmstufe Rot bei Arcandor
Archivmeldung vom 19.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEtwas mehr als eine Woche nach Arcandors Insolvenz-anträgen wird klar: Beschäftigte und Kunden des Traditionshauses müssen sich für alles wappnen. Vorige Woche versprühten Konzernchef Karl-Gerhard Eick und der zum Generalbevollmächtigten gekürte Sanierungsexperte Horst Piepenburg noch Optimismus.
Da hatte Arcandor den Insolvenzantrag gerade gestellt. Seither sichten der vorläufige Insolvenzverwalter Görg und sein Team die Lage in langen Arbeitstagen und mit Cola sowie Bananen als Fitmachern. Sie entdecken Unerfreuliches: Bei Quelle herrscht Alarmstufe Rot wegen der Auslagerung der lebenswichtigen Rechnungsabwicklung. So muss sich Görg erst darum kümmern, dass Quelle an Geld kommt, statt drängende operative Probleme bei Arcandor anzupacken. Hier rächt sich bitter, dass Arcandor wichtige Tätigkeiten aus der Hand gab. Zudem hat der Konzern etwa 520 Töchter - durch diese Unübersichtlichkeit müssen sich die Experten wühlen. Das alles kostet Zeit - vielleicht zu viel Zeit, um in der gebotenen Eile noch zu retten, was zu retten wäre.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung