Rheinische Post: Skrupellos
Archivmeldung vom 21.11.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn überlagertes Fleisch aus einem Gelsenkirchener Kühlhaus keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung darstellt und bereits verkaufte Ware offenbar niemandem geschadet hat, kann man nur sagen: Gott sei Dank. Ein Grund, sich entspannt zurückzulehnen und den Fall zu den Akten zu legen, ist das nicht.
Verkäufer, die abgelaufenes Fleisch neu etikettieren und ihren Kunden
vorgaukeln, es handele sich um frisches Rind oder Geflügel, sind
Betrüger. Skrupellose Kriminelle, die um des eigenen Profits willen
vermutlich auch bereit sind, der Gesundheit ihrer Kunden zu schaden.
Denn wer kann ausschließen, dass sie Ware, die jetzt "nur" zwölf
Monate überlagert war, auch noch viel später gutgläubigen Käufern
anzudrehen versuchten?
NRW-Verbraucherschutzminister Uhlenberg fordert harte Strafen. Und er
hat Recht, weil das, was den Übeltätern droht, offenbar noch nicht
abschreckend genug ist, um sie von ihrem Treiben abzuhalten.
Mindestens so wichtig wie Strafe ist indes eine sofortige Information
der Bevölkerung nach solchen Funden. Dass es wie in Gelsenkirchen
drei Wochen dauert, bis die Öffentlichkeit davon erfährt, darf nicht
sein.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post