Die Märkische Oderzeitung kommentiert den Tod von Slobodan Milosevic:
Archivmeldung vom 13.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer plötzliche und noch ungeklärte Tod von Slobodan Milosevic hinter niederländischen Gefängnismauern ist geradezu geschaffen dafür, düstere Verschwörungstheorien bis hin zu Mordthesen in die Welt zu setzen.
Serbien wieder einmal "gegen den
Rest der Welt", heißt es für viele im nationalistisch erhitzten
Belgrad.
Milosevic hat auf das Haager Verfahren mit Trotzköpfigkeit reagiert,
sein Heil in Moskau suchend, wo seine engsten Verwandten abgetaucht
sind. Er hat sich vor Gericht als Vertreter einer untergegangenen
Welt präsentiert. Mit ihm ist der Prototyp eines Politikers
gestorben, der das Gegenteil dessen bewirkt hat, was er wollte.
Milosevic kämpfte für Großserbien, aber er zerstörte mit
nationalistischer Unduldsamkeit das nach dem Ersten Weltkrieg
geschaffene Jugoslawien selbst maßgeblich.
Quelle: Pressemitteilung Märkische Oderzeitung