Westfalenpost: zu Kulturhauptstadt
Archivmeldung vom 11.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSage noch einer, das Ruhrgebiet sei eine Größe von gestern: Der Auftakt zum Kulturhauptstadt-Jahr beweist das Gegenteil! Solch eine selbstbewusste, wohltuend frische Auftaktshow kann man sich in anderen Metropolen kaum vorstellen.
Nun gut: Eine so spektakuläre Kulisse wie Kokerei und Zeche Zollverein findet man weit und breit nicht, zu Recht darf man sich "Welterbe" nennen. Aber längst nicht überall ist aus alter Industrie eine Kulturstätte voller Leben entstanden, die Maßstäbe setzt. Tradition und Fortschritt gehen auf Zollverein eine weithin beachtete Verbindung ein. Was unter Industriekultur zu verstehen ist, zeigt das neue Ruhrmuseum in der alten Kohlenwäsche. Rüttgers' Einweihungsworte - "Das Ruhrgebiet erfindet sich immer wieder neu" - werden hier nachvollziehbar. Und auch, dass die Geschichte des Reviers nicht mit Familie Krupp angefangen hat. "Leuchttürme" durften in den Festreden nicht fehlen. Ja, der einstige Kohlenpott fängt am leuchten, wie Tegtmeyer gesagt hätte. Wenn es auch noch gelingt, dass mehr Ruhris neuerer ausländischer Herkunft mitmachen als an diesem Kulturfest-Wochenende, kann das europäische Hauptstadtjahr der Beginn einer hoffnungsvollen Zukunft sein. "Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel": Das Motto verspricht viel. Vielleicht auch Arbeitsplätze.
Quelle: Westfalenpost