Neues Deutschland: zur Bundeskanzlerin und ihre Einschätzung der Koalition
Archivmeldung vom 19.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf die Frage, worauf es zurückzuführen sei, dass es im Kabinett der Großen Koalition bisher noch keinen Rücktritt gegeben habe, antwortete Angela Merkel lächelnd: Auf meine liebevolle Art natürlich. Dabei ist die Beurteilung der Großen Koalition überaus gemischt - unabhängig von ihren internen Reibereien.
Während in einer
Allensbach-Befragung 85 Prozent der Unternehmens- und Behördenchefs
des Lobes voll waren, klagt der Verband der Familienunternehmen über
die »ganz kleinen Ergebnisse« dieser ganz großen Koalition - ihm sind
selbst die winzigen Schritte zu einem branchenbezogenen Mindestlohn
zu viel. Während der Großteil selbst der SPD-Wähler Merkel den Vorzug
vor einem Kanzlerkandidaten Kurt Beck geben würde, steigt die
Zustimmung für die LINKE. Auch ein indirekter Kommentar zur Bewertung
der Großen Koalition.
Für die Mehrzahl der Menschen in prekären Verhältnissen hat sich mit
der Großen Koalition nichts zum Besseren gewendet: Das war auch nicht
zu erwarten, aber es gehört an die Spitze der Beurteilung ihrer
Arbeit. Die positive Stimmung ist konjunkturgetrieben, lautet das
Urteil auch der Allensbacher Meinungsforscher. Sie bemisst Erfolg an
Konjunkturdaten und Renditen, eingeschlossen durchaus auch der
Rückgang der Arbeitslosigkeit mitsamt seinen positiven Folgen für die
Staatskassen. Den Rückstand der weiter Benachteiligten mindert dieser
Erfolg nicht, er ist Teil seiner Voraussetzungen. Liebevoll ist
anders.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland