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WAZ: Leichtfertig entschieden

Archivmeldung vom 26.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit Belgien und Holland war alles in Butter. Auch die Schweiz und Österreich machten der Europäischen Fußball-Union bei der gemeinsamen Ausrichtung der kontinentalen Endrunde null Probleme.

Doch Polen und die Ukraine, die 2012 den Ball ins Rollen bringen wollten, bereiten inzwischen derart heftige Kopf- und Bauchschmerzen, dass in krampfhafter Eile nach Notlösungen gesucht wird. Deren abenteuerlichste ersann Polens Verbandspräsident Michal Listkiewicz, der um einen Aufschub von vier Jahren bat: "Wenn die EM erst 2016 stattfinden würde, hätten wir überhaupt keine Probleme." Aber warum, bittesehr, hat sich Polen dann schon für 2012 beworben? Und wieso hat sich die Uefa im April 2007 für die Doppellösung mit der Ukraine entschieden, obwohl die fast unlösbaren Schwierigkeiten bei der Infrastruktur, beim Aufbau von Hotels unübersehbar auf der Hand lagen? Dass die Uefa jetzt in der Klemme steckt, hat ihre hochkarätige Funktionärsriege unter Führung von Michel Platini selbst zu verantworten: Sie votierte leichtfertig und fahrlässig.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Hans-Josef Justen)

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