Mittelbayerische Zeitung: Benzin-Wut
Archivmeldung vom 23.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Ölpreis ist in den vergangenen vier Woche rapide gefallen - nur an den Tankstellen merkt man nichts davon. Kein Wunder: Die fünf marktbeherrschenden Ölmultis zocken uns nach Gutdünken ab. Was die deutschen Autofahrer schon immer wussten, haben sie jetzt mit der Expertise des Bundeskartellamts endlich schriftlich.
Weil der Markt nicht funktioniert, zahlen sie fürs Benzin mehr, als sie eigentlich müssten. Bisher beschränkte sich die Rolle der Politik darauf, über die Preisgestaltung zu schimpfen. Auf die Finger geklopft hat den Ölkonzernen bisher aber niemand. Kein Wunder: Je höher der Spritpreis, umso größer ist auch der Mehrwertsteueranteil, den der Staat kassiert. Doch nach der brisanten Studie der Wettbewerbshüter müsste die Bundesregierung energisch eingreifen. Denn gerade im riesigen Benzingeschäft muss der Markt funktionieren. Hier böte sich für den neuen Wirtschaftsminister Philipp Rösler die große Chance, Profil zu zeigen. Doch auch die Bürger können den Ölmultis die gelbe Karte zeigen: Unnötige Fahrten vermeiden, sparsamere Autos kaufen, spritsparender fahren und konsequent günstige Tankstellen wählen. So bekämen die Ölkonzerne die Benzin-Wut sofort zu spüren.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung