Westfalenpost: Atommüll
Archivmeldung vom 24.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttEs ist müßig, darüber zu streiten, aber der Gedanke ist es wert. Wie können sich Politik und Wirtschaft einer Energie verschreiben, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie sie mit dem radioaktiven Abfall umgehen? Schon Konfuzius wusste: Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht. 60 Jahre lang ist mit der Kernenergie viel Geld verdient worden, dafür müssen 30.000 Generationen nach uns mit den Folgen des lebensbedrohlichen Mülls leben.
Ein Irrsinn, der sich unserer Vorstellungskraft entzieht. Wohin mit den bis in alle Ewigkeit verstrahlten Hinterlassenschaften? Das Geschäftsmodell "Nach mir die Sintflut" hat biblische Ausmaße. Der Bundestag hat das Gesetz zur Suche nach einem Endlager verabschiedet. In 14 Jahren soll der Standort gefunden sein, in 33 Jahren soll er in Betrieb gehen und hoch radioaktiven Müll eine Million Jahre lang sicher lagern.
Mit 23,5 Milliarden Euro haben sich die Energiekonzerne im Atom-Entsorgungspakt von dieser Aufgabe freigekauft. Kein schlechtes Geschäft angesichts milliardenschwerer Gewinne in der Vergangenheit und unabsehbarer Kosten der Lagerung, die künftig die Steuerzahler tragen müssen. In Deutschland geht das letzte Atomkraftwerk 2022 vom Netz.
Quelle: Westfalenpost (ots)