Ostsee-Zeitung: zum geplatzten Tankjet-Auftrag für EADS/Airbus
Archivmeldung vom 10.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas "Jahrhundertgeschäft" für Airbus ist geplatzt. Noch bevor das Bieterverfahren das sichere Aus für die europäischen Flugzeugbauer bedeutet hätte, zogen EADS und der US-Partner Northrop Grumman die Reißleine - und stiegen aus.
Was für Airbus der erste wichtige strategische Schritt auf den großen US-Flugzeug- und Rüstungsmarkt hätte werden sollen, geriet zur Bruchlandung. Groß ist die Empörung der Politik. Über Protektionismus und einen Verstoß gegen den fairen Wettbewerb wird gejammert. Ja weiß denn niemand, dass zumal bei Rüstungsgütern in den USA das eherne Gesetz "America first" gilt? Ob Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nun auch im Rüstungsgeschäft den freien Wettbewerb beschwört, interessiert in den USA niemanden. Auch US-Präsident Barack Obama nicht, ohne den die scheinheilige Ausschreibung nicht zustande gekommen wäre. Europa mag klagen und damit drohen, künftig auf eine ausgeglichenere Handelsbilanz im Rüstungsgeschäft drängen zu wollen - die Machtlosigkeit gegenüber dem transatlantischen Nato-Dominator kann das nicht verdecken.
Quelle: Ostsee-Zeitung