Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Dopingproben-Affäre Hoffenheim
Archivmeldung vom 07.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Deutsche Fußball-Bund wird schon gewissenhaft überprüft haben, ob den beiden Hoffenheimer Profis Andreas Ibertsberger und Christoph Janker eine Schuld anzulasten ist für ihre um zehn Minuten verspätet abgegebene Dopingprobe nach dem Spiel in Mönchengladbach.
Nein, lautete die Einschätzung des Verbandes, dem dann die Umstände zu einer geschickten Lösung verholfen haben. Straffrei durfte dieser Vorgang nicht bleiben, und abgewälzt wurde es auf den Verein und dessen Doping-Beauftragten Eine noch festzulegende Klubstrafe statt persönliche Sanktionen gegen die Spieler - das geht aber in Ordnung so. Ibertsberger und Janker ein Jahr zu sperren, wäre unverhältnismäßig gewesen. Und Hoffenheim mit seinem Mäzen Hopp im Rücken verschmerzt es leicht, zur Kasse gebeten zu werden. Bis zum Äußersten, einem Punktabzug, wird der DFB wahrscheinlich nicht gehen. Wichtiger ist auch, die überfälligen Konsequenzen zu ziehen. Lücken im System müssen geschlossen und die zur Probe ausgewählten Profis sofort von unabhängigen Begleitern in den Kontrollraum gebracht werden, wie es bei anderen Disziplinen längst üblich ist. Wie sensibel das Thema in sportlich verseuchten Zeiten selbst im Fußball ist, wissen nun auch die Spieler. Es gibt in Zukunft in der Bundesliga keine Missverständnisse mehr. Nochmal mit »nicht schuldig« davon zu kommen, wäre fast unmöglich.
Quelle: Westfalen-Blatt