Westfalenpost: Das Gesundheitssystem und das Geld
Archivmeldung vom 03.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNun streiten sie wieder ums Geld. Das ist im deutschen Gesundheitssystem zwar eigentlich vorhanden, doch wird es falsch verteilt. Das behaupten zumindest alle Beteiligten. Die Aufgabenstellung für die Gesundheitsminister von Bund und Ländern ist also keine leichte.
Zumal beim Tauziehen um die Krankenhaus-Finanzierung nicht nur von zwei Seiten am Seil gezogen wird. Drei Milliarden will Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ausgeben, um die Krankenhäuser wieder fit zu machen. Milliarden, die aber nicht zusätzlich ins marode System gesteckt werden sollen, sondern deren Ausgabe an grundsätzliche Veränderungen der Finanzierungsmodelle geknüpft ist. Und schon beginnt der Streit wieder. Dass immer mehr Menschen diesem System den Rücken kehren, Ärzte nach Norwegen oder in die Schweiz auswandern und auch das deutsche Pflegepersonal inzwischen umworben wird, kann nicht verwundern. Denn Medizin hat eine Menge mit Verantwortung zu tun. Und die lässt sich nur tragen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Quelle: Westfalenpost (von Susanne Schlenga)