Südwest Presse: Kommentar zur Rezession
Archivmeldung vom 07.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs steht nicht gut um die Weltwirtschaft. Sie ist rund um den Globus auf Talfahrt. Neben der vom Einbruch am amerikanischen Häusermarkt ausgelösten Wirtschaftskrise in der wichtigsten Volkwirtschaft der Welt zwangen die Explosion der Ölpreise und jetzt auch die Finanzkrise die Weltwirtschaft auf die schiefe Bahn.
Sonderlich überraschen kann es nicht, wenn der Internationale Währungsfonds (IWF) eine globale Rezession für das kommende Jahr ausruft. So könnte es auch kommen. Nur sicher ist dies vorderhand noch keineswegs. Vor allem nicht im Blick auf die deutsche Wirtschaft, die die Washingtoner Weltökonomen beinahe so stark auf Schrumpfkurs sehen wie die am schwersten von der Krise geschüttelten USA. Denn die heimische Wirtschaft steht - zumindest derzeit - noch eindeutig besser da. Dank des Superbooms der letzten Jahre sind sehr viele Maschinenbauer bis weit ins nächste Jahr hinein ausgelastet. Und bislang zumindest ist der Rückgang beim Auftragseingang noch keinesfalls so dramatisch, dass der freie Fall im kommenden Jahr schon ausgemacht wäre. Dazu müssten die Bestellungen schon noch einige Monate lang ungebremst in den Keller rauschen. Zugegeben, ausschließen kann man dies alles nicht. Nur wenn es tatsächlich so kommen sollte, dann ist es mehr als nur naiv mit dem IWF zu glauben, dass staatliche Gegenmaßnahmen das Abgleiten in eine Rezession verhindern könnten.
Quelle: Südwest Presse