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Frankfurter Neue Presse: Über Roland Kochs Rückzug aus der Politik

Archivmeldung vom 26.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Unterstützt von einem gesamtdeutschen wirtschaftlichen Aufschwung konnte der Mann in seiner Staatskanzlei nach Herzenslust walten und gestalten, und die Menschen in diesem Land fanden das so gut, dass sie Koch bei dessen erster Wiederwahl sogar mit einer absoluten Mehrheit ausstatteten. Da war er ganz oben.

Von da an konnte es nur noch bergab gehen. Plötzlich musste Geld gespart und die politische Planung gestreckt werden. Dennoch stellten Koch und dessen Partei, die CDU, auch weiterhin viel zu oft jene Machtversessenheit zur Schau, die die Menschen immer weniger verstanden.

Zwei Niederlagen bei Landtagswahlen waren die Folge, die erste gerade noch durch 3500 Stimmen Vorsprung vor der SPD vernebelt, die zweite von den vorübergehend erstarkten Liberalen erfolgreich aufgefangen.

Schon da war klar, dass Roland Koch seine dritte Amtszeit nicht durchstehen würde. Weil er selbst es nicht mehr wollte. Seit einem Jahr, so Koch gestern, habe für ihn dieser Rückzug bereits festgestanden. Ehrlicher wäre gewesen, wenn er seinen Abtritt gleich angekündigt hätte.

Die Hessen-CDU und die Landesregierung müssen sich jetzt völlig neu sortieren. Die politische Konkurrenz kann dabei kaum auf Machtkämpfe unter den Christdemokraten hoffen. Auch gegen derartige Begleiterscheinungen wird das System Koch, in dem Solidarität ein ganz wichtiger Begriff ist, noch eine ganze Weile nachwirken. 

Quelle: Frankfurter Neue Presse

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