WAZ: Die Chinesen machen ernst
Archivmeldung vom 24.12.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGerade mal zwei Jahre ist es her, als zuerst die Autokritiker der Tageszeitungen und sodann die Crash-Tester vom ADAC die Mittelklassen Limousine Brilliance fachgerecht in ihre wenig stabilen Einzelteile zerlegten. Hohn und Spott waren den Chinesen sicher. Überheblichkeit ist allerdings ein schlechter Ratgeber.
Es ist nur ein Frage der Zeit, wann die Chinesen zum europäischen Standard aufschließen. Der Automarkt der Volksrepublik ist inzwischen der größte der Welt vor dem der USA; die staatlichen Konzerne, aber auch die privaten wie Geely haben die wirtschaftliche Potenz des Riesenreichs unter der Haube. Was sie an Technologie nicht selbst hinbekommen, das kaufen sie eben zu. Und nicht zu unterschätzen ist zudem der enorme Entwicklungsdruck, der auf China liegt, will das kommunistische regierte Land nicht in der Smog-Wolke der Motorisierung ersticken. Über 400 000 Ingenieure verlassen jährlich Chinas Unis. Die Übernahme des Traditionsherstellers Volvo ist nur ein weiterer Beleg für die Entschlossenheit Chinas, beim Autobau weltweit eine führende Rolle einnehmen zu wollen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung