Lausitzer Rundschau: Zu Haushalt/Steinbrück: Wie einst Eichel
Archivmeldung vom 26.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie große Koalition muss gehörig aufpassen. Kaum haben sich Union und SPD installiert, droht ihr schon der Ruf einer Koalition der Grausamkeiten. Da helfen die um Verständnis bittenden Worte von Kanzlerin Angela Merkel auch nicht viel. Selber Schuld. Denn bisher hat man von den Koalitionären eher den Eindruck, es fehlt ihnen an einem finanzpolitischen Konzept.
Und gibt es dieses Konzept doch,
dann beschränkt es sich darauf, anstelle von weit gehenden
Strukturreformen lieber beim Bürger zuzulangen. Um vielleicht auch
diesem Eindruck ein wenig zu entgehen, hat Minister Peer Steinbrück
seine massiven Pläne zum Verkauf von Staatsvermögen lanciert. Das
zeigt allerdings auf eine besondere Weise, wie dramatisch es um den
Haushalt wirklich steht. Schließlich galten solche immensen
Privatisierungen unter Vorgänger Hans Eichel stets als
finanzpolitischer Offenbarungseid, als Rettungsanker in der absoluten
Haushaltsnot. Der Unterschied zwischen Eichel und Steinbrück besteht
jedoch darin, dass dem einen Genossen vieles an Subventionsabbau im
Bundesrat verwehrt wurde, was dem anderen nun hoppla-hopp genehmigt
werden soll. Dennoch greift Steinbrück zu diesem Mittel, wodurch der
massive Verkauf von Staatsvermögen erst recht einen überaus faden
Beigeschmack bekommt. Zwangsläufig drängt sich jetzt die Frage auf,
wie eigentlich das finanzpolitische Gesamtkonzept des Ministers
aussieht.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau