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Neue OZ: Kommentar zu BND Kosovo

Archivmeldung vom 25.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Peinlich, peinlich. Ein Geheimdienst, der nicht geheim seinen Dienst verrichtet, sondern in schöner Regelmäßigkeit unrühmliche Schlagzeilen produziert, hat ein Führungsproblem. Im Fall des Bundesnachrichtendienstes heißt es Ernst Uhrlau.

Der BND-Chef sah sich beim Skandal um die Abhörung afghanischer Regierungsmitglieder Anfang des Jahres zuletzt mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Ob ihn diesmal sein SPD-Parteibuch vor dem Rauswurf retten wird, hängt vom weiteren Verlauf der Kosovo-Affäre ab.

Eine Affäre, die weniger an einen Agententhriller erinnert. Eher ließe sich von einer schlechten Komödie sprechen. Drei mutmaßliche BND-Agenten sitzen in Pristina in Untersuchungshaft, weil die kosovarische Staatsanwaltschaft ihnen eine Verwicklung in einen Sprengstoffanschlag auf die EU-Vertretung unterstellt. Plausibel klingen die Anschuldigungen nicht. Der Vorstellung haftet vielmehr etwas Absurdes an. Oder wie könnte ein mögliches Motiv lauten?

Deutschland befürwortet jedenfalls die EU-Mission und unterstützt den jungen Staat - im Unterschied zu Serben und Russen. Wer im Kosovo könnte also ein Interesse daran haben, die drei Deutschen auffliegen zu lassen? Selten wurden Geheimdienstmitarbeiter so geschickt aus dem Verkehr gezogen wie dieses Trio.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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