Neue OZ: Perfide Sprachverhinderung
Archivmeldung vom 19.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Wort setzt ein Signal, zwei Wörter markieren einen Trend. In diesem Fall sogar ganz sicher. Denn Wort und Unwort des Jahres beziehen sich auf den gleichen Sachverhalt: Politiker reden an den Menschen vorbei, nennen ihre Entscheidungen "alternativlos" und machen damit den Bürger zum "Wutbürger".
Mit "alternativlos" avanciert ein Stück Sprache zum Instrument der Sprachverhinderung. Wer dieses eine Wort verwendet, will nicht, dass andere ihre eigenen Worte finden. "Alternativlos" verstellt gerade dort Möglichkeiten, wo es sie geben müsste. Das ist ärgerlich. Mehr aber auch nicht. Als Unwort identifiziert, hat "alternativlos" nämlich schon ausgespielt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung