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Rheinische Post: Teure Gesundheit

Archivmeldung vom 19.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei der Gesundheitsreform droht die große Koalition denselben Fehler zu machen wie gerade erst beim Bundeshaushalt: Statt alle Sparpotenziale auszuschöpfen, wird der Weg des geringsten Widerstands gegangen, also derjenige der Erhöhung der Einnahmen. Was dem Haushalt seine Mehrwertsteuererhöhung ist, soll der Gesundheit ihr Fondsmodell werden:

Ein Füllhorn mit Unternehmen, Versicherten, Patienten und Steuerzahlern - letzte drei Gruppen oft in einer Person - als immerzu sprudelnden Geldquellen. Oben drauf sollen die Versicherten noch eine Kassen-individuelle Prämie zahlen. Und weil das immer noch nicht reicht, ist von einem "Umbau" der privaten Krankenversicherung die Rede. Hierbei geht es nicht etwa darum, das Gesundheitssystem effizienter zu machen, sondern allein um die Suche nach weiteren Einnahmequellen.

Nur von verstärkten Sparanreizen bei Ärzten, Kassen, Apotheken, Pharmawirtschaft und Patienten ist bislang erstaunlich wenig die Rede. Wer so an eine Reform herangeht, muss sich nicht wundern, dass es für Deutschland auch nach der Reform bei einem der teuersten Gesundheitssysteme der Welt bleiben wird - ohne dass die Bundesbürger erkennbar gesünder wären als die Menschen anderswo.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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