Märkische Oderzeitung: zur EU-Wirtschaftsregierung
Archivmeldung vom 14.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin System, das sein Wirtschaftswachstum auf Pump organisiert, zerstört sich irgendwann selbst. Griechenland kann den Staatsbankrott wahrscheinlich abwenden. Aber es gibt etliche andere Wackelkandidaten im Euro-Raum, die ebenfalls einen Rettungschirm brauchen können.
Dass dieser inzwischen in hochdramatischen Sitzungen vereinbart wurde, verschafft bestenfalls eine Verschnaufpause. Eine dauerhaft stabile Gemeinschaftswährung setzt voraus, dass die Verschuldung in allen Ländern drastisch zurückgefahren wird. Diese müssen auch entscheiden, wie viel Mitsprache sie der EU-Kommission einräumen. Wenig optimistisch stimmt, wie jene Politiker, die am Wochenende Untergangsszenarien heraufbeschworen, schon wieder in die alten Denkmuster zurückfallen. Wer noch immer nicht begriffen hat, dass bei einer globalen Krise nationale Animositäten fehl am Platze sind, handelt verantwortungslos und verspielt den Rest an Vertrauen.
Quelle: Märkische Oderzeitung