Neues Deutschland: zu den weltweit überhitzten Aktienkursen
Archivmeldung vom 01.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt»Wenn China niest, bekommt die ganze Welt einen Schnupfen.« Börsianer haben rasch einen flotten Spruch bei der Hand, um wichtige Ereignisse an den Finanzmärkten zu beschreiben. Der »schwarze Dienstag« an Chinas Festlandsbörsen war ein echter Schock.
Bislang galt das Reich der Mitte als stabiler Anker, wenn es an den
Weltbörsen mal wieder drunter und drüber ging. Jetzt sorgte der
Kursrutsch an Chinas Börsen selbst an der Wall Street für Panik. Ein
weiterer Beleg für den rasanten Aufstieg Chinas zur
Wirtschaftsgroßmacht.
Tatsächlich sind die Aktienkurse rund um den Globus nach
monatelangem Kursanstieg überhitzt. Nicht wenige Investoren fragen
sich, wann und vor allem in welchem Tempo sowie Ausmaß die Luft aus
der Börsenblase entweicht. Grund für die Hausse ist die gewaltige
Liquidität in den Händen großer institutioneller Investoren und
vermögender Privatanleger. Dies treibt die Kurse, kann aber bei einem
Stimmungsumschwung zum Absturz führen.
Die entscheidende Frage ist also, ob der China-Crash eine
Eintagsfliege oder Vorbote einer Trendumkehr ist. Dies kann natürlich
niemand mit Sicherheit wissen. Deshalb werden die großen
Finanzspekulanten eben weiter das tun, was sie am Besten zu können
glauben: spekulieren. Und am Ende ihres Schnupfens könnten die
Börsianer statt einer roten auch eine goldene Nase haben.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland