Rheinische Post: Wieder Ärger für die Bankkunden
Archivmeldung vom 05.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn man es nicht besser wüsste, könnte man glauben, es sei Anfang 2000 und nicht schon zehn Jahre später. Damals fieberte alles der so genannten Jahrtausendwende und den befürchteten Massen-Abstürzen von Computern entgegen nichts ist passiert.
Jetzt hat keiner damit gerechnet, und zig Millionen Giro- und Kreditkarten waren wegen einer Jahreszahl vorübergehend nicht einsetzbar. Viele Kunden dürften die Panne gar nicht bemerkt haben, weil sie 2010 noch kein Bargeld abgehoben und auch nicht bargeldlos gezahlt haben. Das macht alles folgenlos, aber nicht weniger schwerwiegend. Wenn moderne Software nicht in der Lage ist, einen Jahreswechsel datentechnisch zu verarbeiten, wirkt das wie ein schlechter Witz. Und wie ein Plädoyer gegen die Filiale ohne Personal, in der Kunden den Tücken der Technik wehrlos ausgeliefert sind. Zumindest löst die Software-Panne jede Menge Ärger bei betroffenen Karten-Inhabern aus. Und den kann die Bankbranche nach dem jüngsten Kreditkarten-Datenklau in Spanien am allerwenigsten gebrauchen. Deshalb muss sie sehen, dass das Karten-Problem auch im Einzelhandel schleunigst behoben wird. Dass in diesem Fall Software-Hersteller die wahren Schuldigen sind, interessiert den Kunden herzlich wenig.
Quelle: Rheinische Post