Südwest Presse: Kommentar zu Ölpreis
Archivmeldung vom 30.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Hurrikan vor der Küste Louisianas kam den Spekulanten an den Ölmärkten gestern gerade recht. Wieder ein Argument mehr, um den Preis in die Höhe zu treiben. Dabei sind die wegen "Katrina" stillgelegten Kapazitäten bei weitem zu gering, um den vorübergehenden Anstieg von drei Dollar je Fass auch nur annähernd zu rechtfertigen.
Auch wenn die Notierungen das Rekordniveau nicht halten konnten,
sollten sich Wirtschaft und Verbraucher auf diese extremen
Preisvorstellungen einstellen. Denn eine Besserung ist nicht in
Sicht, weil sich - Hurrikan hin, Spekulationen her - an den
fundamentalen Gründen nichts geändert hat: Es ist einerseits der
gestiegene Verbrauch in den USA, vor allem aber in den aufstrebenden
Wirtschaftsnationen China und Indien; sie kaufen die Märkte quasi
leer. Und es ist andererseits die mangelnde Bereitschaft der
Fördergesellschaften, in ihre veralteten Anlagen zu investieren. Aus
heutiger Sicht haben sie das auch nicht nötig. Sie verdienen sich
derzeit ohnehin dumm und dämlich.
Doch selbst wenn sie jetzt viel Geld in die Hand nehmen würden, hätte
das erst in ein paar Jahren positive Effekte auf das
Weltmarkt-Angebot. Keine guten Aussichten für die deutsche
Wirtschaft, die sichtlich unter den gestiegenen Energiepreisen leidet
- und für alle Öl- und Gaskunden sowie die Autofahrer, die im
Würgegriff der Weltmärkte kräftig ausgepresst werden.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse