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Rheinische Post: Arbeitgeber Armee

Archivmeldung vom 17.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das erfreuliche Ende des Kalten Krieges hatte einen unerfreulichen Nebeneffekt: Mehr als 200 000 zivile Arbeitsplätze sind nach Berechnungen der Personalvertreter bei der Bundeswehr abgebaut worden oder fallen bis 2010 noch weg; tausende weitere Stellen stehen auf der Kippe.

Öffentlich sichtbare Proteste hat es trotz dieser enormen Größenordnung nicht gegeben. Denn durch die breite Verteilung der Kasernen teilt sich dieser Massenverlust an Arbeitsplätzen in viele Einzelschicksale zwischen Füssen und Flensburg auf. Dazu kommt die allgemeine Einsicht, dass nach dem Umbau der Bundeswehr von der großen Heimatverteidigungsarmee in eine deutlich kleinere Krisenreaktionstruppe nicht alles beim Alten bleiben kann. Außerdem hat der Arbeitgeber Bund den Abbau sozial abgefedert. Nicht lösbar scheint indes das gesamtgesellschaftliche Problem, das durch die Abrüstung und die Privatisierung von Unterstützungsbereichen entsteht: Die Bundeswehr konnte besonders viele Aufgaben auf unterer Lohnebene vergeben, zum Beispiel an ungelernte Lagerarbeiter. Ihr Sturz in Hartz IV rechnet sich nicht. Der Staat muss dafür fast gleich viel Geld aufwenden. Doch es gibt zahlreiche unvermittelbare Arbeitslose mehr.

Quelle: Rheinische Post (Helmut Michelis)

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