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Rheinische Post: Obama macht Druck

Archivmeldung vom 25.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wie frostig das Klima zwischen den Regierungen der USA und Israels ist, will auch US-Präsident Obama nicht mehr überspielen: Der Amerikaner empfing den Gast aus Jerusalem mit einer Kühle, die nach diplomatischen Maßstäben ans Unhöfliche grenzt. An der engen Beziehung zwischen beiden Ländern ändern dies nichts: Solidarität mit Israel ist amerikanische Staatsräson.

Doch kann Obama die Rolle des ehrlichen Maklers im Nahen Osten nur spielen, wenn sich Netanjahu bewegt. Und nachdem Obama das zähe Ringen um die Gesundheitsreform gewonnen hat, rückt der Nahostkonflikt auf seiner Prioritätenliste wieder nach oben. David Petraeus, sein für die Spannungsregion zuständiger General, warnt ausdrücklich davor, dass der Starrsinn des israelischen Kabinetts die US-Soldaten in Irak und Afghanistan gefährdet. Dass solche Worte an die Öffentlichkeit dringen, ist neu -   Interessenkonflikte werden beim Namen genannt. Allein das ist eine Zäsur. Obama macht Druck. Er will nichts zukleistern. Nur kann und will Netanjahu, wenn es um Jerusalem geht, keine Kompromisse schließen, zumindest nicht mit der Koalition, an deren Spitze er steht. Es sieht nicht so aus, als würde sich der Streit bald in Wohlgefallen auflösen.

Quelle: Rheinische Post

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