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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Jan Ullrich

Archivmeldung vom 14.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

2008 kaufte sich Jan Ullrich vom Vorwurf des Sportbetruges frei: Die Beweise waren zu eindeutig. 2010 gab sein Freund Rudy Pevenage zu: Ja, ich habe Jans Reisen nach Madrid organisiert. Dort sitzt der mutmaßliche Dopingarzt Eufemiano Fuentes. Schon bei der Faktenlage ist es wenig verwunderlich, dass der Tour-de-France-Sieger von 1997 am Freitag vor Gericht verlor.

Der Dopingexperte Werner Franke darf weiter behaupten: Ullrich hat 35 000 Euro an Fuentes gezahlt. Und was macht der Rostocker? Er flüchtet sich ausgebrannt ins Burnout. Die Tortur geht also weiter. Der Olympiasieger trägt die Hauptschuld an seiner Entzauberung. Da ist das Leugnen der Realitäten. Da ist die mangelnde Einsicht, einen kompetenten Berater zu verpflichten. Seine Reputation hat Ullrich verloren, auch finanziell sieht es nicht rosig aus. Für ihn gibt es nur einen Ausweg: Fakten auf den Tisch. Denn sonst droht ein echtes Drama. Darauf hoffen, dass irgendwann wie bei Armstrong, Basso oder Contador Gras über den Dopingskandal wächst, sollte Ullrich nicht. Das ist auch ein Verdienst des gebürtigen Paderborners Franke.

Quelle: Westfalen-Blatt

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