Mitteldeutsche Zeitung: zu Türkei
Archivmeldung vom 01.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotzdem ist die Erwartungshaltung in der EU, aber auch in der Türkei, Tage vor dem historischen Schritt von Skepsis, ja Unmut geprägt. Nach dem Scheitern der Europäischen Verfassung an den Referenden in Frankreich und in den Niederlanden wird deutlicher als zuvor zur Kenntnis genommen, dass die europäische Öffentlichkeit mitnichten ungeteilt hinter den Beitrittsgesprächen steht.
Die
Ost-Erweiterung konnte von den Staats- und Regierungschefs quasi noch
im Alleingang beschlossen werden. Sie war die logische Folge des
Falls der Mauer. Doch die Diskussion über die Grenzen und vor allem
die Identität Europas bricht erst jetzt richtig los. Sie muss nicht
trotz, sondern gerade wegen der Verhandlungen mit Ankara auch
ernsthaft geführt werden. Andernfalls ist zu erwarten, dass die
Bürger ihren Regierungen abermals die Gefolgschaft verweigern und
damit die EU selbst ins Wanken bringen.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung