Rheinische Post: Verspätung als Spätfolge
Archivmeldung vom 02.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Bahninfrastruktur in Deutschland ist in einem desolaten Zustand. Hartmut Mehdorn hat in seinem Bestreben, die Bahn an die Börse zu bringen, Einsparungen vorangetrieben und einen Investitionsstau verursacht - zum Nachteil von Gleisen, Weichen und Stellwerken. Gottlob hat die Politik eingesehen, welch großen Schaden dieser Kurs angerichtet hat. Der Bund steuert finanziell gegen. Für die Kunden bedeutet dies, dass sie in den kommenden Jahren mit massiven Beeinträchtigungen durch Baustellen rechnen müssen.
Verspätung als Spätfolge eines verfehlten Managements. Das trifft nicht nur die Bahn selbst, sondern auch die privaten Eisenbahnunternehmen. Und es trifft diese in doppelter Hinsicht, wenn die DB Nahverkehrszüge mit Tausenden Pendlern anhalten lässt, um ihren eigenen Fernzügen Vorfahrt zu geben.
Einige profitieren auf Kosten vieler. Die Forderung des VRR, von dieser Praxis abzulassen, ist richtig. Allein: Angesichts der ambitionierten Pünktlichkeitsziele des DB-Fernverkehrs wird es wohl ein unerfüllter Wunsch bleiben.
Quelle: Rheinische Post (ots)