WAZ: Die Lunte brennt
Archivmeldung vom 24.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie gute Nachricht vornweg: Die USA machen den Weg frei für den neuen Abrüstungsvertrag mit Russland. Beide Länder wollen ihre atomaren Waffenarsenale in den nächsten Jahren deutlich reduzieren. Allerdings: Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Nuklearwaffen auf beiden Seiten deutlich unter den offiziellen Angaben liegt. Demnach müssen also gar nicht so viele Raketen und Sprengköpfe verschrottet werden.
Alles nur Show, also? Wie auch immer - die wirklich gefährlichen Konfliktlinien verlaufen ohnehin schon lange nicht mehr zwischen West und Ost. Die Krisenherde dieser Tage heißen beispielsweise Afghanistan und Pakistan, Iran und Nahost. Oder Nordkorea. Dort hat das kommunistische Regime gerade wortgewaltig vor einem "heiligen Krieg" gewarnt, Südkorea reagierte darauf mit nicht minder martialischen Drohungen. In Nordkorea gebietet - unter der schützenden Hand Chinas - der ebenso unberechenbare wie skrupellose Despot Kim Jong Il über Atomwaffen, im Süden steht ihm eine hochgerüstete Militärmacht gegenüber. Die Lage gleicht einem Pulverfass. Und die Lunte brennt.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung