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Mittelbayerische Zeitung: Glaubensfrage Schule

Archivmeldung vom 10.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn der letzte Lebensmittelladen schließt, wenn der Arzt keinen Nachfolger mehr findet und wenn wegen fehlender Kinder die Schule vor Ort aufgegeben werden muss, dann hat eine Region seine Zukunft verloren. Genau dies passiert derzeit in weiten Teilen der nördlichen und der mittleren Oberpfalz.

Auf diesen demografischen Wandel reagiert der Freistaat Bayern auch in der Bildungspolitik: Grundschulen werden mit kombinierten Klassen geführt, Verbünde von Mittelschulen lösen die klassische Hauptschule ab. Das Mittelschulkonzept ist nicht unumstritten, aber doch zumindest mittelfristig eine Lösung: Es bietet die Möglichkeit zur berufsnahen Ausbildung insbesondere praktisch veranlagter junger Menschen genauso wie zur Ganztagesbetreuung, zum Erwerb eines mittleren Schulabschlusses und zum Erhalt möglichst wohnortnaher Schulen, wobei natürlich Abstriche gemacht werden müssen. Ob das neue Konzept das Schulsterben langfristig verhindern kann, ist allerdings unwahrscheinlich. Eine Alternative wäre die Gemeinschaftsschule mit Haupt- und Realschülern sowie Gymnasiasten unter einem Dach. Ob dieses Modell viele kleine Schulen auf dem Land wirklich vor dem Aus retten könnte, bleibt eine Glaubensfrage.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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