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WAZ: O, du Monte Schlacko

Archivmeldung vom 20.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn man unseren Großeltern damals erzählt hätte, dass wir eines Tages mit Wanderstiefeln und Knopf im Ohr auf dem Monte Schlacko um die Ecke herumturnen würden und dafür auch noch Geld bezahlen - sie hätten bei uns wohl einen "Nagel im Kopp" vermutet. Oder Schlimmeres.

Die Halden waren gefährlich, solange sie aufgeschüttet wurden, ein reizvoller Spielplatz für Kinder, aber voller Gifte. Heute ist über die Berge von unter Tage jedoch längst Gras gewachsen, in sieben Jahren macht die letzte Zeche dicht. Wenn wir nicht aufpassen, ist es irgendwann im ganzen Ruhrgebiet so wie überall. Umso schöner, dass wir wenigstens unsere Halden haben, die von Holland aus so gern mit dem Siebengebirge verwechselt werden. Von hier aus gewinnt der Mensch, was er unten im Dickicht der Zwölf-Städte-Stadt mitunter leicht verliert: den Überblick. Die Idee der Kulturhauptstadt-Macher, die Menschen nachts auf den Halden wandern zu lassen, leuchtet ein - gerade weil es dann dunkel sein wird und das Ruhrgebiet strahlen dürfte, bevor allmählich Licht um Licht ausgeht. Man hätte fast schon früher drauf kommen können.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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