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Lausitzer Rundschau: Dank an die Spekulanten

Archivmeldung vom 11.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Danke an die Spekulanten. Sie haben die Schwächen von Euroland schonungslos offen gelegt. Bei den Hellenen haben sie getestet, wie weit die Gemeinschaft gehen würde. Sie haben gemerkt: Die haben Angst. Dann waren da noch Portugal, Spanien, Irland, Italien. Die Spekulation erklomm die nächste Stufe. Und jetzt setzten auch die Staaten alles ein, um die Attacke abzuwehren.

750 Milliarden Euro Garantie, 125 Milliarden davon aus Deutschland. Mit dieser gewaltigen Summe stehen wir im Zweifel gerade für die Staatsanleihen unserer Nachbarländer. Und damit für das Gesamtsystem Euro, von dem besonders wir als Exportnation leben. Die Spekulanten entlarven nebenbei die Lüge, dass auf diesem Kontinent der eine nicht für den anderen haften muss. Dies ist nicht nur ein Haus Europa, dies ist auch ein Haushalt Europa. Danke an die Spekulanten, dass sie die EU-Politiker gezwungen haben, gemeinsam in den Spiegel zu sehen. Sie dachten, sie wären unangreifbar. Aber einige von ihnen sind in Wirklichkeit nur überschuldete Schwächlinge. Volkswirtschaften mit viel Verbrauch und wenig Substanz, international so wenig konkurrenzfähig wie einst die DDR. Andere, auch Deutschland, sind zwar ökonomisch stark, sitzen aber ebenfalls auf einem Schuldenberg. Und sie alle überaltern. Sie alle müssen sich mächtig anstrengen, vor allem in der Bildung. Das ist die Agenda. Danke an die Spekulanten, dass sie die Politik so herausfordern. Wer hat das Sagen: Zocker, Börsencomputer, Wett-Geschäfte oder die Völker? Jetzt reden die EU-Regierenden schon wie die Marxisten. Vom "Primat der Politik" und davon, dass sie diese wild gewordenen Finanzmärkte an die Kette legen wollen. Jetzt haben sie es begriffen. Wenn es also gut läuft, dann hat die Euro-Krise zwei Folgen: Das Leben auf Pump hört langsam auf. Und den Finanzjongleuren wird das Handwerk gelegt; die Geldhaie müssen einen Teil ihrer Beute wieder ausspucken. Beides sollten für alle Abgeordneten des Bundestages die Mindest-Voraussetzungen sein, um den neuen Bürgschaften zuzustimmen. Denn hier geht es um fünf Prozent unseres Wohlstandes, die mit einem Schlag verloren sein können. Also muss die Regierung sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederholen kann. Und zwar nicht mit Worten, sondern mit Taten, mit konkreten Gesetzen und europäischen sowie internationalen Verabredungen. Denn, Spekulanten, Ihr habt euer Konto überzogen. Danke, es reicht!

Quelle: Lausitzer Rundschau

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