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Rheinische Post: Kindergeld-Mogelei

Archivmeldung vom 26.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Kindergeld ist laut einer Umfrage die beliebteste und am wenigsten umstrittene Leistung des Bundes. Die monatliche Überweisung vom Staat für Familien mit Kindern rangiert weit vor allen übrigen Subventionen, Zuschüssen und Transferzahlungen.

Da liegt es nahe, diese Leistung im Bundestags-Wahljahr 2009 deutlich zu erhöhen. Schließlich können Union und SPD dann auf zufriedenere Wähler zählen. Rund zwei Milliarden Euro sind dafür im Bundeshaushalt 2009 fest eingeplant. Der geplante Kindergeld-Anstieg um zehn Euro auf 164 Euro für die ersten beiden Kinder hört sich passabel an. Doch Eltern sollten sich nicht täuschen lassen. Zuletzt im Jahr 2002 hatte eine Bundesregierung das Kindergeld angehoben. Demnach herrscht fast sieben Jahre Stillstand, während alle Kosten gestiegen sind. Wäre die Leistung nur mit der Inflation erhöht worden, müsste sie ab 2009 schon bei 180 Euro liegen. Gegengerechnet werden müssen zwar neue Leistungen wie Elterngeld und Krippenausbau. Doch davon haben die meisten Eltern wenig. Denn diese Hilfen betreffen nur Kinder bis zum sechsten Lebensjahr, das Kindergeld dagegen fließt bis zum 25. Lebensjahr. So schön die Kindergelderhöhung ist: Sie ist auch eine Mogelpackung.

Quelle: Rheinische Post

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