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Rheinische Post: Staats-(Ver)diener

Archivmeldung vom 12.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Mensch schnappt zu gerne nach den Vorteilen, die sich ihm bieten. Goethe hat es so formuliert: "Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles . . ." Scherzhaft könnte man fragen, warum ausgerechnet ein früherer Präsident der Bundesbank, derden deutschen Goldschatz hütet, in Gelddingen abstinent wie ein Klosterbruder sein soll?

Ernst Welteke allerdings treibt mehr als normales Streben nach Glück, das man sich nicht nur, aber doch auch mit Geld kaufen kann. Welteke, der nach seinem Zwangsabschied vom Präsidentenamt seit zwei Jahren ein Ruhegehalt in Höhe von 8000 Euro pro Monat bezieht, ließ seine Advokaten Winkelzüge machen, damit er am Ende in die Nähe von gut 20 000 Euro an Pension komme. Juristisch war es haarsträubend, wie versucht wurde, die Bestimmungen des hessischen Abgeordnetengesetzes zu unterlaufen. Das Verwaltungsgericht Frankfurt/M. hat den Staats-(Ver)diener teilweise gestoppt. Politisch ist Weltekes Verhalten eine Zumutung. Der Sozialdemokrat, der sich über die Partei hochgearbeitet hat und ein tüchtiger Bundesbanker war, hat jedes Maß verloren. So etwas kommt vor. Passiert es dem früheren Chef einer der angesehensten deutschen Institutionen, ist das außerordentlich peinlich.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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