Neue OZ: Kommentar zum Verkauf des Schweinegrippe-Impfstoffs
Archivmeldung vom 08.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKein Schwein will mich haben... - mit dieser Liedzeile machte sich im Herbst ein Schweizer Sänger über die Schweinegrippeimpfung lustig. Und weil sie bis heute so niemand wirklich haben will, preisen die Bundesländer ihre überschüssigen Impfdosen nun wie sauer Bier an.
Bisher bestand der dringende Verdacht, dass sich bei der Impfkampagne im letzten Herbst vor allem die Pharmaindustrie gesundgestoßen hat. Nun wollen offenbar die Länder ihre Kassen vor der Schwindsucht bewahren.
Dabei ist ihnen offenbar kein Weg zu weit: Bei ihrem verzweifelten Versuch, die 303,2 Millionen Euro Kosten zu reduzieren, nehmen sie nun sogar Pakistan ins Visier. Warum der Einsatz des Impfstoffes in Pakistan sinnvoller sein soll als bei uns, bleibt unergründlich.
Wie so vieles andere auch rund um die Schweinegrippe: So blieb die Zahl der Todesfälle mit insgesamt 239 Menschen weit unter der Opferzahl der normalen saisonalen Grippe von 8000 bis 11000 Menschen. Das Robert-Koch-Institut kann sich inzwischen sogar vorstellen, dass der Schweinegrippe-Erreger Tausenden Menschen das Leben gerettet hat. Denn wo die Schweinegrippe grassiert, gehen offenbar die Infektionen mit dem gefährlicheren H3N2-Virus markant zurück und damit auch die Gesamtzahl der Grippe-Todesfälle.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung