Neue OZ: Respekt gilt für alle
Archivmeldung vom 11.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRespekt erfordern das Amt des Bundespräsidenten und die Person, die es ausfüllt. Dieser Respekt ist in den letzten Wochen bis auf das Äußerste strapaziert worden. An Christian Wulff sind dabei zu Recht und einem Bundespräsidenten angemessen hohe Wertemaßstäbe angelegt worden. Diese hat er mit dem bekannten Ergebnis nicht hinreichend erfüllt, weshalb er weiter in der Kritik steht. Man darf hier sicherlich zu dem Schluss kommen, dass Wulff mit dem gebotenen Respekt vor dem Präsidentenamt schon hätte zurücktreten können.
Der oberste Repräsentant unseres Volkes hat sich aber für das Weitermachen entschieden und Besserung versprochen. Zudem drängt die regierende Politik ihren Präsidenten bisher nicht aus dem Schloss Bellevue. An dieser Stelle muss auch die Öffentlichkeit samt den Medien wieder dem Amt den gebührenden Respekt zollen. Für die Wirkung nach innen wie ins Ausland kann es niemandem egal sein, dass wir ein Staatsoberhaupt wie Freiwild behandeln. Sollten neue Vorwürfe an die Öffentlichkeit gebracht werden, muss die Konsequenzen immer noch der Bundespräsident ziehen, nicht die Öffentlichkeit. Um genau diese finale Konsequenz wird Wulff gleichwohl nicht herumkommen, sollte sich seine im TV-Interview gemachte Zusage, alle 400 Fragen und Antworten ins Internet zu stellen, als Falschaussage herausstellen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)