Neues Deutschland: Emissionshandel
Archivmeldung vom 23.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schwarz-rote Bundesregierung zeigt beim Emissionshandel zwar noch immer nicht die Zähne, doch die Energiebranche jault schon auf: Die Stromkonzerne kündigen neuerliche Preiserhöhungen an, und die Kohle-Branche malt ihre Existenzgefährdung an die Wand.
Sinn und Zweck des Handels mit Verschmutzungsrechten ist, dass der
Betrieb industrieller Anlagen, die relativ viel Treibhausgase in die
Luft pusten, unrentabel wird und daher eine klimaverträglichere
Technologie zum Einsatz kommt. Zwar ist die deutsche Praxis
angesichts von Schlupflöchern und Sonderregeln auch in der Periode
2008-2012 noch meilenweit davon entfernt, damit Ernst zu machen.
Doch indem der Staat wenigstens nicht mehr alle Zertifikate
verschenken will, wird ein Anfang gemacht. Derartiges sind die
Energiekonzerne, deren fossile Großtechnologien über Jahrzehnte mit
öffentlichen Subventionen überschüttet wurden, einfach nicht gewöhnt.
Sie mobilisieren ihre Lobbyisten in allen Parteien, die, wenn es
schon nicht im Bundestag klappte, dann wenigstens im Bundesrat
weitere Privilegien durchsetzen sollen.
Stromkunden sollten sich von dem Getöse der CO2-Lobbyisten nicht
beeindrucken lassen. Mit einem Wechsel zu einem Anbieter erneuerbarer
Energien kann ihnen der Emissionshandel nichts anhaben.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland