WAZ: Gehaltserhöhung als Wahlgeschenk - Kommentar zu Grundschulen
Archivmeldung vom 09.11.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttJa, ist denn heut' schon Weihnachten?", werden sich Tausende Grund- und Hauptschulleiter in NRW fragen. Die Landesregierung spendiert ihnen eine Beförderung mit satter Gehaltserhöhung. Die Höhergruppierung lässt sich begründen, da die Leitungsarbeit im Primarbereich bislang gegenüber anderen Schulformen deutlich schlechter bezahlt wurde. Seit Jahren sind Hunderte Rektorenstellen in NRW wegen fehlender Attraktivität verwaist.
Als unbeteiligter Steuerzahler könnte man sich ausgelassener mit den Grund- und Hauptschulleitern freuen, wenn solchen auf Jahrzehnte bindenden Ausgabenentscheidungen auch einmal ein erkennbares Sparopfer an anderer Stelle gegenüber stünde. Die Landesregierung schraubt den Etat 2017 einfach auf schwindelerregende 72,7 Milliarden Euro - und schafft es trotz immer neuer Rekordsteuereinnahmen nicht, die Nettoneuverschuldung von noch immer 1,6 Milliarden Euro schneller abzusenken.
Sechs Monate vor der Landtagswahl ist leider unverkennbar die hohe Zeit des regierungsamtlichen Geschenkepackens angebrochen. Gerade im Bildungsbereich muss Rot-Grün offenbar dringend für einen Stimmungsumschwung sorgen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Tobias Blasius