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WAZ: Hunger nach westlichem Luxus

Archivmeldung vom 21.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man reibt sich die Augen: Als die Abwrackprämie Anfang September 2009 auslief, wurde der Abgesang auf die deutsche Automobilindustrie angestimmt. Doch es kam ganz anders. Zumindest die Nobelmarken fahren in ihren Werken wieder Zusatzschichten. Reiche Chinesen stehen auf deutschen Luxus, zahlen bar und scheuen auch nicht den Weg von 500 Kilometern bis zur nächsten Vertragswerkstatt.

Das Reich der Mitte blüht. Doch ob die chinesische Euphorie ausreicht, den deutschen Autobauern dauerhaft das Auskommen zu sichern, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es muss sich erst noch erweisen, dass die gewaltige Nachfrage aus Fernost nicht nur eine vorübergehende Blase ist. Zumal China vorsichtige Andeutungen macht, die eigene Währung aufzuwerten. Das dürfte den eigenen Aufschwung zumindest drosseln. Zudem dürfte der Hunger nach westlichem Luxus auch in China in absehbarer Zeit gestillt sein. Die deutschen Autobauer sollten also nicht den heimischen und den europäischen Markt aus den Augen verlieren. Hier sieht es mit dem Pkw-Absatz nach wie vor mau aus. Die Krise ist eben noch nicht vorbei.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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