Westfalenpost: Schaufenster-Konferenz Blutvergießen in Nahost geht weiter
Archivmeldung vom 27.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu einer Konferenz zusammenzukommen, von der alle Beteiligten wissen, dass sie kein konkretes Ergebnis zeitigen wird, muss eigentlich zutief´´st frustrierend sein. Konferenz-Profis, diplomatische zumal, sehen das aber möglicherweise ganz anders; Hauptsache, man hat über das Problem geredet!
Die Libanon-Konferenz
von Rom zählt zu dieser Art von Treffen - sie war eine
Schaufenster-Konferenz. Schönrednerisch konnte man anschließend die
nicht vorhandenen Ergebnisse darstellen.
Währenddessen aber wird weiter gestorben, zerstört, verletzt,
währenddessen präsentiert sich wortreich politische Hilflosigkeit.
Oder ist es etwas anderes? Präsentiert sich etwa eine deutliche
Blockade potenzieller Lösungsmöglichkeiten? Es lässt sich immerhin
trefflich über eine wie auch immer zusammengesetzte und ausgestattete
internationale Truppe unter UN-Mandat reden, es lässt sich
konsequenzlos über einen Waffenstillstand palavern, solange nicht
diejenigen, die einander zerfleischen und vernichten wollen, ihr
tödliches Treiben zumindest erst einmal unterbrechen.
Auch andere Staaten, ohne die eine Lösung der Nah-ostfrage nicht
möglich ist, waren nicht am Treffen in Rom beteiligt. Zwar darf
unterstellt werden, dass es Kontakte etwa zu Syrien geben wird
(hinter den Kulissen), aber ohne Not werden die USA und Israel
Damaskus keineswegs offiziell in einen Prozess einbeziehen, der am
(fernen) Ende dem Wohl der ganzen Region dienen könnte. Dabei wäre
das jetzt dringlicher denn je.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost