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Rheinische Post: BP-Chef instinktlos

Archivmeldung vom 28.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein Spitzenmanager, der seinen Stuhl räumt und mit Millionenzahlungen abgefunden wird, befördert die Neiddebatte wie kaum ein anderer. BP-Chef Tony Hayward ist das neueste Beispiel dafür. Natürlich müssen Haywards Ansprüche aus Aktienoptionen erfüllt werden, und natürlich hat er auch ein Recht auf Pensionszahlungen, die ihm vertraglich garantiert worden sind.

Das ist die juristische Seite. Die moralische: Hayward hat keinen Cent wirklich verdient von dem, was er bekommt. Selten präsentierte sich ein Manager so instinktlos wie der einst gefeierte Aufsteiger vergangener Jahre. Eine krude Mischung aus Arroganz und Selbstmitleid, ein Mann, der mit haarsträubenden Aussagen nicht nur die US-Öffentlichkeit gegen sich aufgebracht, sondern auch die BP-Eigentümer verprellt hat. Wer darüber klagt, er wolle sein früheres Leben zurückhaben, während im Golf von Mexiko elf andere ihres verloren, hat kein Mitleid verdient. BP hat im richtigen Moment die Reißleine gezogen. Haywards Nachfolger Dudley bessert das Image des Konzerns auf. Jedenfalls vorübergehend. Denn wenn es um mögliche Schadenersatzansprüche geht, muss Dudley die Interessen von BP vertreten. Dann wird auch sein Bild Kratzer bekommen.

Quelle: Rheinische Post

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