Neue OZ: So sehen Sieger aus
Archivmeldung vom 07.01.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer deutsche Internet-Unternehmer Thomas Heilmann hat im Dezember "im Promillebereich" Anteile an Facebook verkauft. Wenige Wochen später investiert Goldman Sachs 450 Millionen Dollar in die Plattform, und ihr Wert verdoppelt sich. Und was macht Heilmann? Er freut sich über eine solide Investition und bleibt gelassen.
38 Milliarden Euro soll Facebook wert sein. Das Vermögen von Gründer Mark Zuckerberg dürfte etwa 11,5 Milliarden Euro betragen. Wer jetzt investiert, tut dies unter zwei Prämissen: Er geht erstens davon aus, dass dieses einmalige Wachstum noch lange nicht am Ende ist, und er vertraut zweitens darauf, dass Facebooks Geschäftsmodell auf Dauer tragfähig bleibt.
Beides ist möglich, aber nicht selbstverständlich. Die US-Investmentbank JP Morgan rechnet vor, dass Facebook mit jedem Nutzer drei Euro Umsatz pro Jahr macht. Google erreicht das Sechsfache, Amazon gar 48-mal mehr. Auch ohne die Erinnerung an die geplatzte Dotcom-Blase aus dem Jahr 2000 ist damit klar: Nur wenn sich das soziale Netzwerk tatsächlich zu einer universellen Plattform für Kontaktpflege, Spiele und Informationen entwickelt, wird es die Erwartungen der Investoren erfüllen. Immerhin haben sie nun ein bedeutendes Mitspracherecht, wenn es darum geht, diesen Weg zu gestalten. Doch unabhängig vom späteren Erfolg: Erste Sieger im Spiel um Facebook gibt es schon. Sie heißen Goldman, Zuckerberg und auch Heilmann.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung