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Das WESFTALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Flops im Fernsehen"

Archivmeldung vom 19.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Billigfernsehen funktioniert in Einzelfällen. »Bauer sucht Frau« ist günstig in der Herstellung und beschert RTL eine hohe Einschaltquote. Wenn aber alle Privatsender, und zum Teil auch ARD und ZDF, auf Dokusoaps setzen, entsteht Einheitsbrei, der dem Zuschauer nicht mehr schmeckt. Er ist übersättigt.

Diese Erfahrung droht der ARD 2011 auf anderem Gebiet. Nach der Verpflichtung von Günther Jauch soll es jeden Tag eine Talksendung geben. Die lassen sich schnell und günstig produzieren. Aber wollen die Zuschauer wirklich, dass fast immer dieselben Studiogäste über ähnliche Themen diskutieren? Neue Ideen sind im deutschen Fernsehen gefragt und Mut zu aufwendigen Produktionen. Packende Dokumentationen und eindringliche Filme wie zuletzt »Bis nichts mehr bleibt« über Scientology schauen bis zu zehn Millionen Menschen, darüber spricht man. Dafür zweistellige Millionenbeträge auszugeben, fällt den Privatsendern mit ihrer Angst vor einem Flop und finanziellem Schaden gerade in einer Wirtschafskrise schwerer als den gebührenfinanzierten ARD und ZDF. Aber letztlich gibt es keine Alternative.

Quelle: Westfalen-Blatt

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