WAZ: Wieder keine Rentenerhöhung: Minusrunde
Archivmeldung vom 28.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Aufschwung ist da. Doch die Leute können ihn nicht sehen. Das liegt ausnahmsweise nicht an der episch verbrieften deutschen Miesepetrigkeit. Dieser Aufschwung geht wirklich an den Menschen vorbei.
Die Reallöhne sinken seit Jahren. Und weil sie von
den Löhnen abhängen, steigen auch die Renten nicht. Faktisch werden
die Ruheständler im nächsten Jahr wieder weniger Geld haben. Die
Krankenkassen werden teurer, auch die Mehrwertsteuer macht keine
Ausnahme für Senioren.
Die heutigen Rentner können an ihrer Lage nichts mehr ändern. Wie
schnell die staatliche Rente an Wert verlieren kann - zehn Prozent in
fünf Jahren -, sollte zumindest den heute 30- bis 50-Jährigen Warnung
sein. Ohne Privatvorsorge geht es nicht mehr, und mit der
Riester-Rente macht der Staat ein für fast alle lohnendes Angebot.
Die Politik zu schelten, hilft niemandem. Es wäre sogar ungerecht,
denn die gröbsten Versäumnisse stammen aus der Zeit zwischen Adenauer
und Kohl. Dennoch: Wenn nicht bald Rentner weniger herausbekommen
sollen als sie eingezahlt haben, müssen die Renten auch mal wieder
steigen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung